Laxcuna
Die Installation besteht aus elektrischen Versatzstücken und Arrangements aus Leuchtmitteln und Platinen auf improvisiertem Tisch aus Sägebock und Küchenplatte. Ein entkerntes Mischpult mit Schreibmaschine bildet das interaktive Herzstück. Über eine Lichtschranke wird der Impuls der Tastaturanschläge an eine Reihe von Zeit- und Spannungsrelais weitergeleitet und aufgepitcht bis er über eine Zufallsschaltung die Glühbirnen am Interface erleuchtet. Anmutend wie ein Vorgänger der Rechenmaschinen von gestern, die die Codierungen von heute zu lösen versuchen. Ein Versuch die Distanz zwischen Uns und den Dingen, die uns umgeben sichtbar zu machen. Immer mehr auf immer kleinerem Raum oder Verschleierung durch Offenlegung.
Auf eine Intimsphäre zusammengeschrumpfter Lebensraum. Ein modifizierter Heimarbeitsplatz. Nach aussen isoliert dennoch ohne Schnittstellen nach aussen nicht überlebensfähig. Vom Wartezimmer zum selbstimprovisiertem Behältnis unserer privaten Interessen. Ein kleines Atelier ja eher schon ein Labor eines netzwerkabhängigen Nerds, der nicht nach lauten Skandalen trachtet sondern lieber Beta Versionen von sich selber testet. Dabei sich aber lieber nicht fortbewegt sondern die Dinge zu sich kommen lässt. Erfinderische Notwehr oder spielerische Mutation die ihn in sein Nomadentum zwang. Statt geselliger Kommunikation eher engagiert für die fanpostverliebte Öffentlichkeit. Keine perfekte Lösung aber gut genug evolutionierte Hybride, hervorgebracht aus zwanghafter Dekonstruktion. Modularität und Dichte als beruhigendes Gewissen alles beisammen zu haben und dennoch ist Transparenz immer angesagt. Offenlegung in den eigenen vier Wänden mit höchstem Aufwand. Ein aufschreckendes brachliegendes Aktionspotential. Blass-gebräunt durch den fad bläulichen Schein seines glossy LCD Bildschirms, sein einziges Fenster zum Hof. Angst vor digitaler Heimatlosigkeit im eigenen zu Hause. Verlassen vom vielleicht letzten natürliche Bedürfnis das ihn drängt.
